Die Rose des Nordens: In Chiang Mai lässt es sich leben! Teil 2: Arbeiten & Freizeit
Im ersten Teil habe ich dir einige Tipps gegeben, wo du in Chiang Mai gut wohnen und essen kannst. Aber wir haben in den drei Wochen, die wir dort verbracht haben, auch gearbeitet. Ich habe einige Artikel für den Blog geschrieben und Patrick hat seine eigenen Projekte voran getrieben.
Außerdem haben wir uns natürlich auch ein bisschen Freizeit gegönnt. Was wir so unternommen haben und wo wir zum Arbeiten hingegangen sind erfährst du in diesem Teil.
Arbeiten in Chiang Mai
In Chiang Mai trifft sich das Who is Who der digitalen Nomaden. Ich selbst zähle mich zwar nicht so richtig dazu, aber auch ich brauche ja zuverlässiges Internet und einen gemütlichen Platz, um den Blog aktuell zu halten. Es gibt hier diverse Coworking-Spaces, die wir allerdings nicht genutzt haben.
Wir probierten stattdessen verschiedene Cafés aus, die ich dir natürlich auch nicht vorenthalten möchte. Für die neuesten Infos zu den Cafés in Chiang Mai kann ich auch diese Seite empfehlen.
Cafés in Nimman
Auf der Nimmanhaemin Road und in den Sois gibt es einen Haufen Cafés, von denen allerdings nicht alle zum Arbeiten geeignet sind. Das Ristr8to zum Beispiel macht wirklich hervorragenden Kaffee, aber die Musik da ist viel zu laut und das Café ist viel zu überlaufen, um vernünftig arbeiten zu können. Ich habe aber ein paar andere Locations ausprobiert. Hier meine Favoriten.
CAMP
Das CAMP im MAYA ist weniger ein Café und mehr ein richtiges Coworking-Space, aber auch das haben wir natürlich ausprobiert – davon hörst und liest du ja an jeder Ecke. Ich fand das CAMP viel zu groß und zu gut besucht, um hier konzentriert arbeiten zu können. Der Kaffee ist zwar lecker, aber auch nicht besonders billig und für 2 Stunden Internet musst du mindestens 50 Baht investieren.
Das CAMP ist allerdings die erste Wahl, wenn du nachts arbeiten willst oder musst. Es hat 24 Stunden geöffnet – und nachts ist es hier natürlich auch um einiges ruhiger.
Update November 2016: Leider haben zwei meiner drei favorisierten Cafés in dieser Ecke mittlerweile dauerhaft geschlossen. Das Play Café und das Kaweh Café existieren nicht mehr – das mussten wir an unseren ersten Tagen in Chiang Mai schweren Herzens feststellen. Aber wir haben neue Cafés gefunden, in denen es sich super arbeiten lässt. Allerdings sind diese auch in Chang Phueak.
Cafés in Chang Phueak
Die Cafés in unserem Viertel haben wir erst relativ spät entdeckt – leider, muss ich sagen, denn die Cafés hier können sich wirklich sehen lassen.
Artisan
Das Artisan befindet sich in der Mengrairasmee Road schräg gegenüber vom YMCA. Die Einrichtung ist super schön und das Internet ist schnell und zuverlässig. Der Kaffee ist lecker und mit 50 Baht für die heiße bzw. 60 Baht für die kalte Variante auch nicht überteuert. Wasser gibt es kostenlos.
z’cafe
Das z’cafe gehört zum neu eröffneten zzziesta, einer eher gehobeneren Unterkunft auf der Mengrairasmee Road. Das Café ist kaum besucht und entsprechend gut, um konzentriert arbeiten zu können. Auch hier ist das Internet schnell und zuverlässig und das Café bietet sogar einige Stehtische an, wenn du mal nicht mehr sitzen kannst. Der Kaffee ist lecker und dazu gibt’s sogar ein paar Kekse und Wasser. Die Preise sind ähnlich wie im Artisan.
Update 2016
Aom Coffee House
Das Aom Coffee House an der Ecke Mokarot Rd und Santitham Rd ist klein, aber fein. Es gibt super bequeme Ledersessel und leckere Smoothies für nur 40 Baht. Das Internet ist zuverlässig und das Aom Coffee House hat so lange auf, bis der letzte Gast geht. Wir saßen teilweise bis nach 23:00 Uhr dort und niemand hat uns gebeten, zu gehen. Das ist vor allem gut für Leute, die zu regulären deutschen Zeiten arbeiten müssen.
Ombra caffe
Das Ombra caffe ist das größte Café, in das ich zum Arbeiten gegangen bin. Hier scheinen die Digitalen Nomaden zu Hause zu sein und irgendwie kennt jeder jeden – Thais siehst du hier eher seltener. Das Internet ist zuverlässig und schnell und der Iced Green Tea Latte, mein neues Lieblingsgetränk seit ich Kaffee nicht mehr so gut vertrage, ist einfach super!
Freizeit in Chiang Mai
Während unserer drei Wochen in dieser wunderbaren Stadt haben wir natürlich auch das ein oder andere unternommen. Vor allem an den Wochenenden haben wir eher selten gearbeitet und uns eine schöne Zeit gemacht.
Raus aus der Stadt
Chiang Mai wird nicht umsonst „Rose des Nordens“ genannt. Die Stadt liegt in einem Flusstal direkt am Berg Doi Suthep und ist sowohl architektonisch als auch landschaftlich nicht zu verachten – was ich persönlich von Bangkok übrigens nicht behaupten kann. Die traditionellen Holzhäuser, die es früher überall gab, mussten mittlerweile zwar häufig neueren Betonbauten weichen, aber trotzdem ist die Stadt nicht wirklich hässlich geworden.
Und wenn du mal aus der Stadt raus willst, ist die Natur ganz nah. Auf den Doi Suthep fährst du in 20 Minuten mit dem Roller – auf dem Weg kannst du, wenn du Lust hast, noch am Chiang Mai Zoo und einigen Wasserfällen halten. Vom Doi Suthep hast du einen tollen Blick über die ganze Stadt und kannst mit etwas Geduld den Flugzeugen bei Start und Landung auf dem kleinen Flughafen zugucken.
Wenn dir ein so kurzer Ausflug nicht reicht, dann empfehle ich dir eine Motorrad-Tour auf dem Mae Hong Son Loop. Wir waren drei Tage auf dem Loop unterwegs und sind von Chiang Mai über Mae Hong Son und Pai zurück nach Chiang Mai gefahren. Die Tour hat total Spaß gemacht und ist mit ihren 1.864 Kurven für jeden Motorrad-Fan ein Muss.
Märkte in Chiang Mai
Die Stadt hat einige Märkte zu bieten, auf denen du nach Souvenirs stöbern oder einfach nur was essen und ein bisschen durch die Straßen schlendern kannst.
Sunday Walking Street
Die Sunday Walking Street hat mir von den Märkten am besten gefallen. Hier gibt es hauptsächlich handgemachte Dinge von Einheimischen zu kaufen – seien es selbst gemalte Bilder (von denen ich auf jeden Fall welche mitgenommen hätte, wenn wir nicht noch so einen weiten Weg vor uns hätten!), handgemachte Lampen, Notizbücher, Stofftiere oder Uhren aus Coladosen. Die Preise sind total in Ordnung und die Qualität gut – zumindest von dem Notizbuch, das ich mir gekauft habe.
Der Markt ist allerdings nur bedingt was für Menschen mit Platzangst – je nach Uhrzeit kann es hier so voll werden, dass du dich kaum noch bewegen kannst. Dazu kommt, dass du ständig aufpassen musst, dass du keinen der blinden Bettler umrennst, die durch die Straße laufen und singen oder ein Instrument spielen und dafür eine kleine Spende haben wollen.
Night Bazar
Der Night Bazar findet jeden Abend statt und ist auf jeden Fall auch einen Besuch wert. Der Markt ist eher auf Touristen ausgerichtet und hier reiht sich ein Stand mit RayBan Imitaten an den nächsten. Ob Rolex-Uhren, Markenjeans oder die neuesten Filme und Serien auf DVD – hier findest du alles, wofür du sonst eine Menge Geld bezahlen müsstest.
Die Qualität ist meistens dem Preis entsprechend. Wenn also die Ziffern von der Rolex nach drei Wochen abfallen, darfst du dich nicht wundern. Und auch hier gibt es Bettler. Die tun aber meistens nichts für ihr Geld, sondern sitzen nur am Straßenrand und hoffen, dass jemand Mitleid mit ihnen hat.
Handeln
Auf den Märkten wird natürlich gehandelt. Die Regel ist aber, dass du nur handeln solltest, wenn kein Preis an deinem Wunschobjekt steht. Wenn die Sachen schon mit Preisen versehen sind, handelt man nicht.
Live-Musik in Chiang Mai
Live-Musik ist in der Stadt im Norden Thailands ein großes Thema. Wir sind vom Night Bazar zufällig in die Bamboo Bar gestolpert, in der zwei verschiedene Künstler mit Gitarre auftraten. Die Musik war wirklich gut und bei einem Bier konnten wir in der Bar eine ganze Zeit lang gemütlich verweilen. Auch in anderen Bars in der Gegend spielten Live-Bands.
Außerdem waren wir an einem Abend im Let it Be in der Nähe der Uni. Hier wird jeden Abend Live-Musik gespielt, immer mit einem anderen Motto. Die Bands, die wir samstags dort gesehen haben, haben hauptsächliche thailändische Musik gespielt – aber auch das war eine interessante Erfahrung.
Silvester verbrachten wir im Roots Rock Reggae in der vor allem bei Farang beliebten Zoe Corner. In dem kleinen Laden, der gleichzeitig Bar und Club ist, spielt jeden Abend eine andere Live-Band. An Silvester gab’s gemischte Musik im Reggae-Style – sogar mit Trompeten, was in Thailand eher selten ist.
Freizeitgestaltung im Einkaufszentrum
Die Einkaufszentren in Thailand haben im obersten Stock meistens ein Kino und einen Bereich, in dem diverse Computerspiele gespielt werden können. Auch die Chance haben wir uns nicht entgehen lassen und haben ein SFX Cinema ausprobiert und uns beim Mario-Cart fast einen epileptischen Anfall geholt.
Manche Malls haben auch eine Bowling-Bahn im obersten Stock – wir hatten eine Menge Spaß bei Bully Bowl in der Kad Suan Kaew Mall. Die Mall ist die älteste in Chiang Mai und entsprechend heruntergekommen – da wird es nachts nach dem Bowling schon mal ein bisschen unheimlich.
Außerdem kannst du in den diversen Shopping Malls, die es in der Stadt gibt, natürlich auch den einen oder anderen Tag damit verbringen, dich neu einzukleiden. Die größte Mall ist das Central Festival. Hier findest du auf sechs Etagen alles, was das Herz begehrt – von Markenklamotten über Technik bis hin zu Kitsch made in Thailand. Auch im MAYA Shopping Center wirst du sicherlich fündig – das ist allerdings ein bisschen kleiner als das Central Festival.
Tempel in Chiang Mai
Der Vollständigkeit halber muss ich natürlich auch erwähnen, dass Chiang Mai einen Haufen buddhistischer Tempel hat. Über 200 Wats stehen hier rum, viele davon in der Altstadt. Da ich Tempel aber so langweilig finde wie der Hund auf dem Bild, habe ich dazu ansonsten nichts zu sagen.
Drei Wochen waren zu kurz!
Die drei Wochen in Chiang Mai gingen viel zu schnell vorbei. Über Weihnachten und Silvester lässt es sich hier auf jeden Fall gut leben – das Wetter ist tagsüber schön warm und nachts angenehm kühl. Vielleicht wird die Stadt ja irgendwann mal zu unserem Winter-Domizil.
Hast du schon mal mehrere Wochen in Chiang Mai verbracht? Erzähl mir davon in einem Kommentar!