Koh Lanta, mein Tauchparadies – Tauchen in Thailand
„Da unten gibt es blaue Korallen!“ sagte Lucy, unser Guide, beim Briefing für die beiden Tauchgänge in Koh Haa.
Blaue Korallen? Ich dachte immer, Korallen wären alle braun oder rot. Aber auf Koh Lanta wurde ich eines Besseren belehrt. Nicht nur, was die Farbe der Korallen, sondern auch, was das Tauchen in Thailand generell betraf. Nach meinen Tauchgängen vor der Küste von Koh Tao war ich nicht besonders positiv gestimmt, was die Sicht und die Welt da unten betraf. Aber: andere Meere, andere Sichten.
Koh Tao befindet sich im Golf von Thailand östlich vom Festland, während Koh Lanta in der Andamanensee liegt, die an die Westküste Thailands grenzt. Der Golf von Thailand bietet sich vor allem in der Zeit von Mai bis Oktober zum Tauchen an – vielleicht waren wir also einfach zur falschen (Tauch)Zeit auf Koh Tao. Die beste Zeit zum Tauchen in der Andamanensee ist von November bis Mai. Wir waren also im April genau richtig – und das hat sich bezahlt gemacht. Mit wunderschönen Bildern von den unterschiedlichsten Tieren und Pflanzen.
Dive and Relax
Wir hatten die Tauchgänge am Vortag bei Dive and Relax am Long Beach gebucht. Der Besitzer des Tauchcenters war von Anfang an super nett und wir haben uns direkt wohl und willkommen gefühlt. Der Wohlfühlfaktor spielt beim Tauchen ja – zumindest für mich – eine entscheidende Rolle. Und so buchten wir für den nächsten Tag, ohne viele Vergleiche mit den anderen ansässigen Centern anzustellen. Wir mussten unsere Tauchausweise vorlegen (das musste ich auf Koh Tao übrigens nicht, was mich doch sehr gewundert hat) und besprachen alles Nötige in Bezug auf die Ausrüstung (Größe des Anzugs? Größe der Flossen? Brauchen wir eine Maske oder haben wir unsere eigene?).
Pünktlich um 8:00 Uhr am nächsten Tag wurden wir von einem Fahrer vom Dive and Relax am Pakgasri Guest House abgeholt. Wir sammelten unterwegs noch 3 weitere Taucher ein und versammelten uns dann mit den diversen anderen Vorfreudigen zur Gruppeneinteilung am Tauchcenter. Die Gruppen sind sehr klein gehalten und werden nach Erfahrung eingeteilt. Patrick und ich wurden Lucy zugeteilt – und damit war unsere Gruppe auch schon komplett. Ich finde es super, dass die Gruppen nicht so groß gemacht werden. So kann der Guide sich viel besser auf die einzelnen Taucher konzentrieren und mit ihnen interagieren.
Mit dem Speedboot raus auf’s Meer
Nach dem Briefing gingen wir ein Stück am Long Beach entlang, um zum Speedboot zu kommen, das uns zum Tauchplatz brachte. Es sollte für 2 Tauchgänge nach Koh Haa gehen, einer kleinen Inselgruppe südwestlich von Koh Lanta. Die Gruppe besteht aus 5 Inseln und wir fuhren zuerst zur größten Insel Koh Haa Yai, Nummer 5.
Auf dem Speedboot war bereits alles vorbereitet. Die komplette Ausrüstung für jeden der 12 Taucher lag fertig zusammengestellt und -gebaut bereit. Wir mussten nur noch die Luft checken. Auf dem Weg nach Koh Haa Yai konnten wir uns also total entspannen und uns eine Cola, ein Wasser oder einen Eiskaffee gönnen. Wir setzten uns auf das kleine Deck des Boots und ließen uns den Wind um die Nase wehen, als plötzlich einer der 4 Mitarbeiter, die sich um das Boot und die Ausrüstung kümmerten, laut schrie und das Boot daraufhin schlagartig anhielt. Der Typ wollte doch tatsächlich einen Wal gesehen haben.
Alle wurden von jetzt auf gleich mucksmäuschenstill und starrten auf das spiegelglatte Wasser. Wenn da wirklich ein Wal war, dann wird der doch sicher noch mal auftauchen. Oder? Nach gefühlt unendlichen Minuten und absoluter Stille auf dem offenen Meer bewegte sich plötzlich etwas an die Wasseroberfläche. Und dann kam eine riesige Flosse hoch geschossen. Da war wirklich ein Wal unterwegs! Es war ein Zwergwal, aber der Name täuscht. Denn wie ein Zwerg sah der ganz und gar nicht aus. Das war ein absolut tolles Erlebnis – und das schon bevor wir dem eigentlichen Zweck dieses Ausflugs nachgegangen waren.
Nachdem wir alle uns gefreut hatten wie kleine Kinder, dass wir einem Wal begegnet waren, fuhren wir weiter mit Vollspeed Richtung Koh Haa Yai. Am Tauchplatz angekommen, zogen wir unsere Anzüge an und gingen zum Heck des Boots. Dort durften wir Platz nehmen und die Mitarbeiter von Dive and Relax gaben uns die komplette Ausrüstung an. Nach dem Anlegen mussten wir also nur noch einen Schritt nach vorne ins glasklare Wasser machen. Nichts mit Sauerstoffflasche, Blei und Flossen selbst zum Wasser schleppen – super Service!
1. Tauchgang: Koh Haa Yai
Der Name des Tauchcenters war Programm und das Tauchen dementsprechend total entspannt. Wir begegneten allerlei Moränen, Schlangen und Fischen. Auch ein Drückerfisch kreuzte unseren Weg, aber der war im Gegensatz zu denen auf Koh Tao überhaupt nicht angriffslustig. Koh Haa Nummer 5 ist bekannt für seine vielen Höhlen, die das Tauchen doppelt spannend machen. Lucy erzählte uns beim Briefing von den Höhlen und ich war zunächst skeptisch, ob ich mich da wirklich rein traue. Als wir dann an einer der Höhlen ankamen, fragte Lucy mich, ob ich rein schwimmen wolle. Mir war nicht besonders wohl bei der Sache, weil ich in ein vollkommen schwarzes Loch starrte. Aber als wir, Lucy und ich Hand in Hand, näher an den Eingang der Höhle schwammen, konnte ich sehen, dass auf der anderen Seite schon wieder Licht war. Es gab also 2 Eingänge und dadurch war die Höhle doch nicht so stockdunkel, wie ich zunächst dachte. Also rein da!
Nach 42 Minuten war der Tauchgang zu Ende und wir schwammen zurück zum Boot, wo uns die Mitarbeiter empfingen und uns die ganze Ausrüstung wieder abnahmen. Es wurde direkt die nächste Flasche für den 2. Tauchgang vorbereitet, für den wir zu Koh Haa Nummer 1 fuhren. Auf der Fahrt dorthin bekamen wir ein super leckeres Essen serviert und konnten uns in der Sonne entspannen.
2. Tauchgang: Koh Haa Nummer 1
Nach der Mittagspause tauchten wir wieder ab und sollten nun endlich die blauen Korallen zu Gesicht bekommen. Die Unterwasserwelt war absolut schön und wir begegneten völlig anderen Tieren als beim 1. Tauchgang: Schlangenaalen, Feuerfischen und sogar einem Stachelrochen, der aber leider so weit unten am Grund des Meeres schwamm, dass wir ihn nur aus der Ferne betrachten konnten. Da wurde dann kurzerhand der Entschluss gefasst, dass so bald wie möglich ein Advanced Kurs her muss!
Nach 40 Minuten schwammen wir zurück zum Boot und machten uns, nachdem alle Taucher wieder da waren, auf den Rückweg nach Koh Lanta. Der Wind wehte uns um die Nase, wir bekamen Ananas und Melone zur Stärkung und waren absolut happy über diesen schönen Vormittag. Zurück am Tauchcenter, fuhr uns der Fahrer wieder zu unserem Guest House.
Fazit
Insgesamt war das Tauchvergnügen mit 3.600 Baht (ca. 84 €) pro Person viel teurer als auf Koh Tao und auch teurer als bei den anderen Centern auf Koh Lanta, aber dafür war der Service absolut top. Essen, diverse Getränke und die komplette Ausrüstung war inklusive und mit dem Speedboot haben wir uns einiges an Zeit gespart. Eigentlich kostet das Tauchen 3.900 Baht pro Person, aber es gibt Onlinerabatte und die haben wir einfach auch vor Ort erfragt und bekommen.
Dive and Relax ist wirklich sehr zu empfehlen, um einen tollen Tag zu verbringen. Ein paar Tage nach dem Tauchgang schrieb das Center uns sogar noch eine E-Mail und bot uns 15% Rabatt auf die nächste Buchung an. Ob nächstes Jahr oder in 5 Jahren spielt dabei keine Rolle. Das nenne ich mal Kundenbindungsservice. Und um das direkt klar zu stellen: Ich wurde nicht von Dive and Relax bezahlt, damit ich die in den höchsten Tönen lobe. Ich fand’s einfach nur super toll da.
Welche Taucherfahrungen hast du auf Koh Lanta gemacht?
Hallo Mona,
dein Bericht ist zwar schon etwas älter, aber vielleicht kannst du mir trotzdem helfen. Ich bin auf die Tauchschule Dive & Relax aufmerksam geworden und habe mich nun gefragt, ob auch Deutsch gesprochen wird? Oder habt ihr Englisch miteinander gesprochen?
Wir wollen den Tauchschein machen und würden das aber gerne auf Deutsch machen, da das vom Verständigen her doch um einiges einfacher ist.
Vielen Dank für deine Antwort.
Verena
Hallo Verena,
wir hatten eine Britin beim Tauchen dabei, aber es gibt bei Dive & Relax auf jeden Fall auch Tauchlehrer, die Deutsch sprechen. Wir hatten einen mit auf dem Boot, der aus Deutschland kam. Am besten geht ihr einfach zur Tauchschule und fragt nach einem deutschen Instructor. Im Office sitzt meist der Besitzer, der spricht nur Englisch.
Ich habe meinen Tauchschein übrigens in Englisch gemacht – das ist in sofern von Vorteil, dass ihr die wichtigen Begriffe und Regeln dann auf Englisch wisst. Das erleichtert für die Zukunft das Tauchen ein wenig, denn ihr könnt wahrscheinlich nicht überall auf der Welt mit deutschen Instruktoren tauchen. Wenn ihr also Englisch könnt, würde ich euch einen englischen Tauchlehrer empfehlen.
Dive & Relax war auf jeden Fall super! Berichte doch mal, ob die immer noch so toll sind 🙂
Liebe Grüße und viel Spaß beim Tauchen!
Mona