Was kostet die Welt? Fünf Wochen in Argentinien
Ich habe ein bisschen den Überblick verloren.
Aufgrund des argentinischen Schwarzmarkts ist es im Nachhinein gar nicht mehr so einfach nachvollziehbar, wie viel Geld wir jetzt tatsächlich ausgegeben haben. Da ich aber sowieso nicht weiß, ob du auf dem Schwarzmarkt bis in alle Ewigkeit so viel mehr für deine US-Dollar oder Euro bekommst, schlüssle ich unsere Kosten anhand des offiziellen Wechselkurses auf.
Wir haben in Argentinien mal wieder viel mehr Geld ausgegeben, als wir eigentlich geplant hatten. Das lag zum einen daran, dass wir uns eine schöne, große Wohnung in Buenos Aires gegönnt haben, zum anderen an unserem Sprachkurs, und zu guter Letzt sind die Lebenshaltungskosten in Argentinien höher, als wir erwartet hatten.
Wir verbrachten vier Wochen in Buenos Aires, fünf Tage in Mendoza, eine Nacht in Salta und zwei Nächte in Bussen. So kommen wir auf insgesamt 36 Tage in Argentinien. Wir hatten immer nur gehört, dass Chile so unglaublich teuer sein soll und Argentinien direkt dahinter kommt. Dass das Land unser Budget aber dermaßen sprengt, hätten wir wirklich nicht gedacht.
Unterkunft
Unsere Wohnung in Buenos Aires fanden wir über airbnb. Wenn du mal länger an einem Ort bleiben willst, lohnt sich ein Blick auf die Plattform ungemein. Vor allem ab einer Mietdauer von vier Wochen werden die Preise oft sehr günstig.
Unsere Wohnung hatte zwei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, ein Bad plus Gästeklo und eine riesige Küche – außerdem eine riesige Dachterrasse. Hier konnten wir uns endlich mal wieder richtig zu Hause fühlen, nachdem wir in Australien und Neuseeland die meiste Zeit in Campervans verbracht hatten.
In Mendoza und Salta sind wir dann auf Hostels umgestiegen. Teilweise hatten wir Doppelzimmer, teilweise übernachteten wir im Dorm, weil uns das Geld ausging.
In Mendoza kann ich das Hostel Lao sehr empfehlen. Es ist fußläufig sowohl vom Busbahnhof als auch von der Innenstadt in zehn Minuten erreichbar, das Hostel ist lupenrein sauber und die Besitzer sind super freundlich.
In Salta waren wir nur eine Nacht im Hostel Coloria, das ich nicht umbedingt empfehlen würde, wenn du einen leichten Schlaf hast.
Für die Unterkünfte zahlten wir insgesamt 635,94 € pro Person. Der Preis für die Wohnung in Buenos Aires fiel etwas geringer aus, weil wir zwei Wochen lang Besuch hatten und die Kosten dann durch drei teilen konnten.
Essen und Getränke
In Buenos Aires haben wir sehr oft selbst gekocht. Essen gehen ist zwar auch nicht super teuer, wenn du in die richtigen Läden gehst, aber selbst kochen gehört doch irgendwie dazu, wenn du dich wie zu Hause fühlen willst.
Wir waren meistens im COTO oder im Jumbo einkaufen, wobei der COTO bei den meisten Sachen etwas günstiger ist. Der Jumbo ist dafür etwas übersichtlicher, finde ich. Außerdem waren wir sehr oft in Bäckereien und haben uns mit Alfajores und Kuchen eingedeckt. Brot dagegen habe ich immer selbst gebacken.
An Restaurants in Buenos Aires kann ich die La Cabrera Boutique (Happy Hour von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr – alles 40% günstiger!) und die Parrilla Peña sehr empfehlen.
In Mendoza war das Silla 14 mein Lieblings-Café. Super Personal, toller Kaffee und sehr leckere Medialunas (argentinische Croissants). Auch hier haben wir im Hostel meistens selbst gekocht, um Geld zu sparen.
Insgesamt haben wir in 36 Tagen in Argentinien 423,90 € pro Person für Essen und Getränke ausgegeben – und das beste Fleisch der Welt gegessen.
Attraktionen
In Buenos Aires haben wir eine Free Walking Tour, die Street Art Tour und die Foto Ruta Tour gemacht. Alle drei waren super interessant, wenn auch total unterschiedlich.
In Mendoza haben wir eine Fahrrad-Tour durch die Weingebiete rund um Chacras gemacht. Chacras wurde uns vom Hostel empfohlen – im Nachhinein muss ich aber sagen, dass ich lieber nach Maipú gefahren wäre. Dort fahren die meisten für eine Radtour durch die Weingebiete hin und von dem, was ich gehört habe, ist es dort schöner als in Chacras.
Die Weingüter bieten gegen einen geringen Preis (ca. 50 Pesos / 5 €) eine Tour mit Weinverkostung an. Ich bin ja kein großer Weintrinker – um nicht zu sagen, Wein schmeckt mir überhaupt nicht – aber ich bin bei der Tour auf den Geschmack gekommen. Portwein finde ich doch tatsächlich ziemlich lecker. Ansonsten bevorzuge ich aber doch Bier.
Für alle Touren zusammen zahlten wir 79,73 € pro Person.
Fortbewegung
Der Verkehr ist in Buenos Aires unerträglich. Deshalb zogen wir in der Stadt die U-Bahn, hier Subte genannt, vor. Um die nutzen zu können, musst du dir eine SUBE Karte zulegen, die du dann mit Guthaben auflädst. Die Karte kannst du auch im Bus nutzen.
Darüber hinaus haben wir uns in Buenos Aires von einem Fahrer am Flughafen abholen lassen. Nach 19 Stunden Reisezeit hatten wir einfach keine Lust mehr auf Feilscherei am Taxistand – und du weißt ja nie, wie die Fahrer so drauf sind.
Ansonsten sind wir sowohl in Buenos Aires, als auch in Mendoza und Salta viel zu Fuß gegangen. Die Strecken zwischen den Städten haben wir mit Bussen von Andesmar zurückgelegt. Ich kann das Unternehmen sehr empfehlen, auch wenn die Tickets für die Busse mit Betten nicht ganz billig sind. Aber bei einer 12-stündigen Fahrt über Nacht lohnt sich die Investition in ein Full Cama Ticket auf jeden Fall.
Insgesamt gaben wir für Fortbewegungsmittel in Argentinien geschlagene 305,89 € pro Person aus.
Sonstiges
Ansonsten haben wir Geld für folgende Dinge ausgegeben: eine SIM-Karte von Claro, Kosmetikartikel, Ausdrucke und ein Stativ für unsere Kamera. Außerdem haben wir einen einwöchigen Sprachkurs gemacht, um ein paar Grundkenntnisse im Spanischen zu bekommen.
Insgesamt haben wir dafür 189,93 € pro Person ausgegeben.
Gesamtsumme
Wir haben in Argentinien somit in 36 Tagen 1.635,39 € pro Person ausgegeben, wenn wir den offiziellen Wechselkurs zu Rate ziehen. Durch das Geldwechseln auf dem Schwarzmarkt haben wir zwar etwas Geld gespart, aber trotzdem immer noch viel zu viel ausgegeben, wenn wir von unserem Monatsbudget von 1.000 € pro Person ausgehen.
Vor allem die Busfahrten mit Andesmar haben uns ziemlich viel Geld gekostet – waren es aber tatsächlich auch wert.
Die Kostenaufstellung bezieht sich auf einen Trip mit zwei Personen. Kosten für die Unterkunft ändern sich natürlich je nach Personenzahl.
Die An- und Abreisekosten sind in der Aufstellung nicht enthalten. Wir waren von Anfang Juli bis Mitte August 2015 in Argentinien – 1 € lag offiziell durchschnittlich bei 10,06 Argentinischen Pesos.
Hast du schon mal mehrere Wochen in Argentinien verbracht? Wie viel Geld hast du ausgegeben?
Hallo ich fahre jetzt bald nach Argentinien besser gesagt nach buenos aires und wollte fragen welches Fahrtunternehmen du beauftragt hast um dich vom flughafen abholen zu lassen?
Ich weiß nicht ob es dort uber gibt oder wie das sonst so funktioniert aber sonst würde ich auch gerne gleich eine fahr buchen um mich vom Flughafen anholenzu lassen.
Danke für deine Hilfe
Wir waren im November in Argentinien, und das Preisniveau hat mich schon etwas schockiert. Ich hatte eigentlich ein relativ günstiges Land erwartet, aber das hat sich als vollkommen falsch rausgestellt. Ich habe in 15 Tagen ohne Transport 1300 Euro ausgegeben, wobei ich knapp 2/3 Bargeld zu Schwarzmarktpreisen tauschen konnte (also meist 1:14 oder 1:15), und den Rest zum offiziellen Kurs von 1:10 (die Freigabe kam ja erst im Dezember).
Nun waren wir viel in Patagonien & Feuerland, haben einige Ausflüge gemacht und waren auch öfter in Restaurants essen. Von daher sicher etwas anderes als eine Langzeitreise oder ein klassischer Backpackurlaub. Andererseits haben wir aber immer in Mehrbettzimmern in Hostels übernachtet und teils auch dort gekocht und keine Souvenirs o.ä. gekauft; also schon ein bißchen auf die Kosten geachtet.
Insgesamt ein traumhafter Urlaub, aber preislich doch vollkommen anders, als ich es vor 10 Jahren in Chile/Peru kennengelernt hatte.
Hallo Mona,
schön mal wieder was über meine vorübergehende Heimat zu lesen. Ich war 2014 für mehrere Monate in Buenos Aires. Mein Zimmer in einer gut eingerichteten, recht hochwertigen Wohnung in Palermo – das immerhin eines der teuren Stadtteile ist – hat 300 Euro gekostet. Das Zimmer hat derzeit einen Preis von 440 Euro!!! Die Preissteigerung ist enorm. Ich hab allerdings keinen Einblick darin, ob das nur am Vermieter liegt und wie die Preise insgesamt in Argentinien gestiegen sind.
COTO fand ich nie so günstig. Ich empfehle zum Día zu gehen, das ungefähr dem Aldi in Deutschland entspricht. Backwaren bekommt man sehr günstig in einheimischen Bäckereien, gutes Brot ist schwer zu erhalten. Die Bäckereikette Hausbrot bietet Waren an, die deutschem Backgut ähnlich sind. Nicht ganz so günstig, aber wenn man nicht selber backen kann oder will.
Außerdem lohnt es sich für den Einkauf in günstigere Stadtteile zu fahren, z.B. Chacarita, Belgrano oder Nunez und dort bei den Chinos (Supermärkte, deren Inhaber in der Regel chin. Abstammung sind) einzukaufen. Obst und Gemüse bekommt man preiswert in den Fruterías, die es in fast jeder Straße gibt.
Die Preise waren nach meiner Einschätzung den deutschen ähnlich, teils teurer, wie Reis, Haferflocken, Milch, Toilettenpapier.
„Inoffizielles“ Geldwechseln ist in den so genannten „Höhlen“ (man suche selbst nach der spanischen Übersetzung) sicherer als in der Calle Florida auf dem Schwarzmarkt. Wer ein bisschen Kontakt zu Einheimischen hat oder Leute kennt, die schon länger dort leben, hat auch recht schnell raus, wo man diese Läden findet.
LG, Mel.
Hallo Mona,
deine Seite gefällt mir sehr gut. Wir werden am 1 . April unsere 1-jährige Weltreise beginnen, schau mal auf http://www.2onthego.de.
Eine Frage zum Brotbacken: Gab es überall in den Untetkünften einen Backofen oder habt ihr speziell Wohnungen mit Küche gemietet? Ich backe gerne Brot und möchte das auch auf der Reise machen.
Gruß
Marcus
Hi Marcus,
freut mich, dass dir mein Blog gefällt! Und ich find’s super, dass ihr demnächst eure Weltreise startet, das wird sicher der Hammer!
Wenn wir geplant hatten, länger an einem Ort zu bleiben, haben wir schon speziell nach Unterkünften mit kompletter Küche geguckt, um uns selbst versorgen zu können. In Hostels gibt es zwar oft Küchen, aber die haben dann meistens nur Herdplatten und keinen Backofen. Wenn du also planst, unterwegs Brot zu backen, dann solltest du dich vorher informieren, ob die vorhandene Küche auch wirklich einen Ofen hat.
Ich wünsche euch eine ganz tolle Zeit!
LG, Mona