Was kostet die Welt? Dreieinhalb Wochen Road-Trip auf Neuseelands Südinsel
Und schon wieder ein Road-Trip!
Nach unserem Trip von Perth nach Melbourne hatten wir gerade mal zwei Wochen in Melbourne und zwei Wochen in Köln Zeit, uns von der vielen Fahrerei und vom Camping zu erholen, bevor es schon wieder auf die Straße ging.
Diesmal war Neuseelands Südinsel dran. Unser Ziel: Das Budget nicht so sehr zu sprengen wie in Australien. Ob uns das gelungen ist?
Wir waren zwar insgesamt sieben Wochen in Neuseeland, aber die folgenden Kosten beziehen sich nur auf unseren Road-Trip über die Südinsel, der dreieinhalb (statt geplanter vier) Wochen dauerte. Den Rest der Zeit haben wir bei Freunden gewohnt.
Auto und Camping
Da unsere Zeit in Neuseeland begrenzt war, lohnte sich die Anschaffung eines eigenen Campervans nicht. Also recherchierten wir wieder nach den günstigsten Mietpreisen und wurden erneut bei CamperDays fündig. Wie schon in Australien bekamen wir über das Vergleichsportal den günstigsten Campervan bei Cheapa Campa.
Wir waren im neuseeländischen Winter unterwegs. Deshalb gönnten wir uns diesmal einen etwas größeren Campervan mit eigener Toilette und mehr Platz im Wohnbereich. Wir buchten den Cheapa 2 Berth, bekamen aber tatsächlich den etwas besser ausgestatteten Apollo Euro Tourer. Wir konnten uns sogar über einen Fernseher freuen – der allerdings in der gesamten Zeit nur drei Mal Empfang hatte.
Der Euro Tourer, den wir diesmal liebevoll Piet nannten, hat für 27 Tage 461,18 € pro Person gekostet. Darin enthalten sind alle Extras, unter anderem der Zusatzfahrer, Toilettenchemikalien und Schneeketten – die haben uns am Ende sogar tatsächlich vor dem finanziellen Ruin bewahrt.
Wir verbrachten die meisten Nächte auf Campingplätzen oder in Caravanparks. Wir hatten zwar ein so genanntes Self Contained Vehicle, mit dem wir fast überall auch wild campen durften, aber meistens war es dafür einfach zu kalt, weil unsere Gasheizung nicht richtig funktionierte. Wir waren also auf Strom angewiesen, um den kleinen Heizlüfter, den Apollo uns netterweise kostenlos überlassen hatte, benutzen zu können. Für die Campingplätze zahlten wir insgesamt 211,84 € pro Person.
Dazu kommen die Kosten für’s Tanken. Der Euro Tourer ist standardmäßig ein Diesel. Diesel ist in Neuseeland günstiger als Benzin – es fällt zwar zusätzlich zu dem, was du an der Tankstelle zahlst, eine Gebühr in Höhe von 5,50 NZD pro 100 gefahrene Kilometer an, aber trotz dieser Gebühr ist Diesel billiger. Für’s Tanken haben wir nur 176,14 € pro Person gezahlt. Dazu kommt die Gebühr i. H. v. 63,97 € pro Person für 3.580 gefahrene Kilometer.
Essen und Getränke
Wir haben unterwegs fast immer selbst gekocht. Wenn wir auf einem Campingplatz übernachteten, nutzten wir die Campingküche – beim wildcampen haben wir im Campervan gekocht. Wir waren aber auch ein paar Mal essen, weil wir einfach keine Lust auf’s Kochen hatten.
Für Essen und Getränke haben wir insgesamt 208,87 € pro Person ausgegeben. Darin enthalten ist auch jeder Kaffee und jedes Stück Kuchen, das wir uns gegönnt haben – und das waren nicht gerade wenige.
Die Kosten finde ich für dreieinhalb Wochen ziemlich günstig. Lebensmittel sind in Neuseeland generell eher teuer. Aber wenn du ein bisschen auf die Preise im Supermarkt achtest, hält es sich in Grenzen.
Attraktionen
Auf Neuseelands Südinsel gibt es einige Attraktionen, die zwar Geld kosten, die sich aber niemand entgehen lassen sollte.
Zum Beispiel eine Fahrt mit der Gondola in Queenstown inkl. Luge-Ride oder eine Tour in der Speight’s Brauerei in Dunedin. Auch die Thermal Pools in Hanmer Springs und die Puzzling World in Wanaka sind einen Besuch wert.
Wir haben außerdem Indoor Minigolf in Queenstown gespielt, was sich alleine schon wegen des Lutschers, den du am letzten Loch bekommst, lohnt. Die Tour durch die Milford Sounds hätten wir auch gerne gemacht, aber leider war die Zufahrtsstraße wegen Eis gesperrt.
Insgesamt hat uns der ganze Spaß 83,64 € pro Person gekostet. Manche Sachen haben wir über bookme gebucht und sind dabei teilweise extrem günstig weggekommen.
Sonstiges
Ansonsten haben wir noch eine SIM-Karte von Spark gekauft, haben Wäsche gewaschen und Postkarten geschrieben. Außerdem haben wir eine Grundausstattung (Spülmittel, Schwämme etc.) für’s Camping gekauft und uns einen Zugang zum IAC Network besorgt, mit dem wir auf den meisten Campingplätzen ins WLAN konnten.
Das macht noch mal 50,09 € pro Person.
Gesamtsumme
Insgesamt haben wir somit für unseren dreieinhalbwöchigen Road-Trip auf der Südinsel Neuseelands 1.255,73 € pro Person ausgegeben.
Wir haben unser Budget also „nur“ um knappe 355 € überzogen und somit unser Ziel erreicht, nicht ganz so viel Geld auszugeben wie in Australien. Wir haben uns dafür aber auch mehr Dinge gegönnt als in Australien. Ich befürchte allerdings, dass es in der Hauptsaison, also im Sommer, noch mal um einiges teurer wird.
Ich kann übrigens die App WikiCamps Neuseeland sehr empfehlen. Die ist zwar kostenpflichtig, aber enthält sehr viele gute Infos zu allen möglichen Attraktionen, Campingplätzen, anderen Unterkünften und vielem mehr inkl. Kommentaren von Usern und Preisen.
Außerdem kann ich dir den Neuseeland-Guide von Sebastian von off-the-path.com ans Herz legen. Im eBook findest du verschiedene Routenvorschläge für deinen Roadtrip – egal, ob du zwei oder sechs Wochen Zeit hast. Die wichtigsten Destinationen sind ausführlich beschrieben, sogar inklusive Restaurant- und Übernachtungstipps! Und das beste an dem Reiseführer ist, dass du eine ganze Reihe Rabatt-Codes bekommst, mit denen du ordentlich sparen kannst.
Die Kostenaufstellung bezieht sich auf einen Road-Trip mit zwei Personen. Kosten für Auto und Benzin ändern sich natürlich je nach Personenzahl! Die An- und Abreisekosten sind in der Aufstellung nicht enthalten. Wir waren im Mai und Juni 2015 in Neuseeland unterwegs – 1 € lag durchschnittlich bei 1,56 NZD.
Hast du schon mal einen Road-Trip durch Neuseeland gemacht? Was sind deine Erfahrungen und wie viel Geld hast du ausgegeben?