Was kostet die Welt? Zwei Wochen in Laos
Laos war unerwartet teuer.
Wir haben dort in zwei Wochen fast so viel ausgegeben wie in vier Wochen in Sri Lanka. Das liegt vermutlich daran, dass wir viel mehr gereist sind. Aber auch die Lebenshaltungskosten sind in Laos, einem der ärmsten Länder der Welt, verglichen mit den Nachbarländern nicht gerade günstig.
Das meiste Geld haben wir in Luang Prabang ausgegeben – hier verbrachten wir sechs Tage, bevor wir für drei Tage nach Vientiane fuhren. Anschließend entspannten wir uns noch fünf Tage auf Don Det, bevor es nach Kambodscha weiterging.
Unterkunft
Während unserer zwei Wochen in Laos haben wir immer in Doppelzimmern mit eigenem Bad übernachtet. Wenn man zu zweit reist, macht es preislich keinen großen Unterschied, ob man ein Doppelzimmer nimmt oder zwei Betten in einem Schlafsaal. Und wir sind ja sowieso nicht so die Dorm-Fans.
Luang Prabang
Da wir wussten, dass wir mit dem Slowboat erst abends in Luang Prabang ankommen würden, buchten wir im Vorfeld zwei Nächte im Cold River Guesthouse. Wir wollten dann vor Ort gucken, ob die Unterkunft okay ist, oder uns im Zweifel was anderes suchen – was wir dann auch taten.
Das Cold River Guesthouse ist in Ordnung für eine Nacht oder zwei, aber länger hätte ich es dort nicht ausgehalten. Das Bad war schmutzig und das Zimmer war generell sehr muffig. Insgesamt ist das hintere Gebäude, in dem wir untergebracht waren, sehr hellhörig. Du hörst jeden Schritt und jedes Wort der Nachbarn. Die Gespräche, die ich da mithören konnte, hätte ich lieber nicht hören wollen.
Deshalb zogen wir nach zwei Nächten ins Thony 1 House 1 um. Das ist schräg gegenüber vom Cold River Guesthouse und für den gleichen Preis bekommst du hier ein weitaus besseres und absolut sauberes Zimmer geboten. Das Zimmer ist groß und im Badezimmer sind Dusche und Toilette durch eine Tür getrennt – ein seltener Luxus in Asien.
Wir haben für sechs Nächte in Luang Prabang insgesamt 45,00 € pro Person gezahlt.
Dazu kommen noch die zwei Nächte auf der Durchreise, eine in Huay Xai im Khopchai Guesthouse und eine in Pak Beng im Pak Beng Guesthouse. Hier haben wir insgesamt 10,78 € pro Person gezahlt.
Vientiane
In der Hauptstadt haben wir im Bayern Guesthouse übernachtet. Das Guesthouse ist nicht das günstigste, aber es ist sein Geld wirklich wert. Die Zimmer sind riesig und sehr sauber und das Bett ist total bequem. Unser Badezimmer sauber und hatte sogar eine abgetrennte Dusche.
Die Betreiber des Bayern Guesthouse sind Laoten, haben aber eine Verbindung zu Deutschland und freuen sich immer, wenn sie mal ein bisschen Deutsch sprechen können.
Hier haben wir für zwei Nächte 20,81 € pro Person gezahlt. Wir haben vorher über Booking.com gebucht – vor Ort wäre es wahrscheinlich günstiger gewesen.
Don Det
Wir kamen nach einer weiteren, sehr abenteuerlichen Fahrt erst nachmittags auf Don Det an. Da wir keine Unterkunft gebucht hatten, marschierten wir direkt los, um einen Schlafplatz zu finden. Auf Don Det gibt es sehr viele Unterkünfte, die du nicht im Internet findest – hier macht es also wenig Sinn, vorher etwas zu buchen.
Die ganzen guten Unterkünfte auf der Sunset Side waren leider schon ausgebucht, also bezogen wir für die erste Nacht einen Bungalow für 60.000 Kip (ca. 6,30 €) pro Nacht auf der Sunrise Side. Ich weiß den Namen leider nicht, aber auf Don Det kosten alle Bungalows 40.000 Kip bis 80.000 Kip pro Nacht.
Der Bungalow war allerdings saudreckig, vom Bad ganz zu schweigen. Deshalb suchten wir uns am nächsten Tag eine andere Unterkunft und landeten schließlich im Yomalay Guesthouse, das eher einem Hotel ähnelt. Alle ansprechenden Bungalows waren leider nach wie vor ausgebucht.
Für vier Nächte auf Don Det haben wir insgesamt 22,17 € pro Person gezahlt. Das kannst du auf jeden Fall billiger haben.
Gesamt
Insgesamt zahlten wir somit für unsere Unterkünfte in Laos 98,76 € pro Person.
Essen und Getränke
Ich muss zugeben, dass wir in Laos nicht besonders oft Local Food gegessen haben. In Luang Prabang waren wir ein paar Mal an einer Garküche, aber ansonsten haben wir hauptsächlich in Restaurants gegessen, die auch westliches Essen anbieten. Gefrühstückt haben wir öfter im JOMA Café, in dem wir auch gearbeitet haben.
In den zwei Tagen in Vientiane waren wir ausschließlich in Restaurants und auch auf Don Det haben wir es uns nicht nehmen lassen, ein Schnitzel bei Lutz zu essen.
Unser Lieblingsrestaurant auf Don Det war aber das Sengthavan 2 Restaurant, das relativ mittig auf der Sunset Side liegt. Hier haben wir jeden Morgen gefrühstückt und auch mehrere Male zu Abend gegessen. Die Pancakes sind der Hammer und auch alles andere, was wir dort gegessen haben, war einfach fantastisch.
Die Bungalows sind wohl auch ganz schön, allerdings waren sie während unseres gesamten Aufenthalts auf der Insel ausgebucht.
Für Essen und Getränke haben wir in Laos insgesamt 170,94 € pro Person ausgegeben.
Attraktionen
Luang Prabang
Wenn du in Luang Prabang bist, ist es natürlich ein Muss, den Mount Phousi zu besteigen. Der Berg liegt mitten im Zentrum der Stadt und auf dem Gipfel steht – wer hätte es gedacht – ein Tempel. Die Aussicht über die Stadt ist den Aufstieg aber wirklich wert. Natürlich kostet es was, die Treppen nach oben zu benutzen – und zwar ganze 20.000 Kip (ca. 2,06 €) pro Person.
Auch die Bamboo Brücke, die über den Nam Khan River führt, kostet 5.000 Kip (ca. 0,52 €) pro Person – weil sie jedes Jahr nach der Regenzeit neu gebaut werden muss.
Eine wirkliche Attraktion war für mich der Kuang Si Wasserfall. Die meisten Wasserfälle, die ich bisher gesehen habe, haben mich enttäuscht. Aber dieser Wasserfall ist wirklich toll! Das Wasser ist türkis und du kannst in den einzelnen Becken schwimmen. Oder du wagst den Aufstieg ganz nach oben – von hier hast du einen atemberaubenden Blick über die Umgebung. Und wenn ich als Kletter- und Wander-Feind schon sage, dass sich der Aufstieg lohnt, dann will das was heißen!
In Luang Prabang haben wir insgesamt 9,90 € pro Person für Attraktionen ausgegeben – darin enthalten ist auch die Anreise zum Wasserfall.
Vientiane
In Vientiane hatten wir nicht besonders viel Zeit zur Erkundung der Stadt. Wir haben aber das COPE Visitor Center besucht, das über die zigtausend Bombies aufklärt, die vom Vietnamkrieg immer noch in Laos verstreut sind. Der Besuch an sich ist kostenlos, du kannst aber eine Spende dalassen, um das Center zu unterstützen.
Fortbewegung
Auch in Laos sind wir, genau wie in Thailand, meistens zu Fuß gegangen. Größere Distanzen, zum Beispiel vom Busbahnhof in die Stadt, haben wir mit dem Tuk Tuk zurückgelegt.
Dazu kommen die Langstrecken, für die wir meistens den Bus genommen haben – teilweise haben wir hier viel zu viel bezahlt, wie zum Beispiel für unsere Fahrt von Luang Prabang nach Vientiane.
Nach Luang Prabang haben wir natürlich das Slow Boat genommen. Außerdem haben wir uns auf Don Det an einem Tag zwei Fahrräder geliehen.
Insgesamt haben wir in Laos 71,37 € pro Person für Bus, Boot, Tuk Tuk und Fahrrad ausgegeben.
Sonstiges
Ansonsten haben wir Geld für folgende Dinge ausgegeben: eine SIM-Karte von Unitel, Kosmetikartikel, Wäschewaschen und Postkarten. Und wir mussten das Visum für Laos an der Grenze bezahlen.
Insgesamt haben wir dafür 42 € pro Person ausgegeben.
Gesamtsumme
Wir haben in Laos in zwei Wochen 392,97 € pro Person ausgegeben. Das ist zwar mehr als erwartet, aber an unserem Monatsbudget von 1.000 € pro Person gemessen immer noch weniger als das, was wir hätten ausgeben können.
Und wir haben in Laos so gut wie gar nicht auf’s Geld geachtet – sonst hätten wir wahrscheinlich öfter an einer Garküche gegessen.
Die Kostenaufstellung bezieht sich auf einen Trip mit zwei Personen. Die An- und Abreisekosten sind in der Aufstellung nicht enthalten. Wir waren im Januar 2015 in Laos – 1 € lag durchschnittlich bei 9.477,66 Kip.
Warst du schon mal in Laos? Wie lange warst du da und wie viel Geld hast du ausgegeben?