Buenos Aires von A bis Z – Teil 2
Und weiter geht’s mit dem zweiten Teil meiner „Buenos Aires von A bis Z“-Reihe. In diesem Teil findest du die Buchstaben L bis Z. Zu A bis K geht’s hier entlang.
L wie La Bomba de Tiempo
La Bomba de Tiempo ist eine ziemlich coole Trommelshow, die du dir nicht entgehen lassen solltest. Jeden Montag um 19:00 Uhr trommelt das Ensemble, was das Zeug hält, und macht damit richtig gute Stimmung. Das Publikum hilft der Stimmung außerdem mit Bier und Gras nach – noch so eine illegale Sache, die irgendwie jeder macht. In dem Laden kifft wirklich jeder – da wirst du schon vom Zugucken high.
L wie La Boca
La Boca ist wohl das berühmt-berüchtigtste Viertel von Buenos Aires. Hier hat Maradona seine Karriere als aktiver Fußballer beendet und das Viertel war die erste Anlaufstelle bei den italienischen Einwanderern, die Ende des 19. Jahrhunderts nach Buenos Aires kamen. Vor allem bei Touristen ist das Viertel wegen seiner bunten Wellblechhäuser beliebt. Genauso beliebt ist es aber auch bei Taschendieben. Touristen sollten daher die Hauptstraße Caminito nicht unbedingt verlassen – das machen aber auch die zahlreich vertretenen Polizisten klar. Unter anderem der Bus 29 fährt direkt nach Caminito. Ein Besuch ist ein Muss für jeden Touristen – auch wenn viele Porteños, die wir getroffen haben, selbst noch nie in La Boca waren.
M wie Markt
Jeden Sonntag findet im Stadtteil San Telmo ein riesiger Markt statt. Hier findest du alles, was dein Herz begehrt. Von Matebechern über selbst genähte Portemonnaies bis hin zu kleinen und großen Bildern, Schildern und gehäkelten Stofftieren. An Essen wird natürlich auch nicht gespart: Pancakes, Empanadas, kleine und große undefinierbare Bällchen – alles wird im Vorbeigehen aus kleinen Körben verkauft. Der Markt erstreckt sich über die gesamte Calle Defensa, vom Plaza de Mayo bis zum Plaza Dorrego, auf dem regelmäßig Tango getanzt wird.
N wie Natur
In Buenos Aires gibt es nicht besonders viel Natur. Hier und da mal ein Baum, in manchen Stadtteilen wie z. B. Recoleta gibt es auch mehrere Parks. Aber wirklich grün ist die Stadt nicht. Es sein denn, du fährst raus ins Viertel Puerto Madero – da findest du sogar einen halbwegs sauberen Fluss und Grasbüschel im Wasser.
O wie Orientierung
In Buenos Aires kannst du dich eigentlich nicht verlaufen. Die gesamte Stadt ist in Quadraten angelegt, was die Orientierung sehr einfach macht. Wenn du trotzdem mal nicht weißt, in welche Richtung du musst, hilft dir die App Cómo Llego von der Stadt Buenos Aires sehr gut weiter – dafür brauchst du allerdings Internet.
P wie Porteño
Als Porteño bezeichnen die Menschen aus Buenos Aires sich selbst – und alles, was sonst noch ursprünglich aus Buenos Aires kommt. Du erkennst Porteños ziemlich leicht an ihrer Aussprache – das Doppel-L zum Beispiel wird nicht wie sonst im Spanischen als „j“ ausgesprochen, sondern als „sch“. Da wird dann aus Pollo (Hühnchen) eben „Poscho“ und nicht „Pojo“. Weil wir in Buenos Aires Spanisch gelernt haben, denken natürlich alle anderen, dass wir auch Porteños sind.
R wie Recoleta
Recoleta ist einer der schönsten Stadtteile von Buenos Aires. Hier lässt es sich sicher sehr gut wohnen – mit den Preisen kenne ich mich allerdings nicht aus. Die Attraktion schlechthin in Recoleta ist aber wohl der Friedhof. Da sind nicht einfach nur Menschen vergraben und mit einem hübschen Grabstein und ein paar Blumen und Kerzen versehen. Hier stehen richtige Paläste, in denen die Toten die letzte Ruhe finden sollen. Wirklich der Wahnsinn, was die Argentinier ihren Verstorbenen da hinbauen.
S wie Spanisch
Spanisch ist in Buenos Aires und generell in Lateinamerika ein Muss. Man sollte meinen, in einer so großen Stadt käme man auch mit Englisch ganz gut zurecht. Aber wenn du nicht nur in die Touriläden gehen und dich mit den Einheimischen vertraut machen willst, kommst du um Spanisch nicht drumrum. Falls du also kein Spanisch sprichst, solltest du auf jeden Fall einen Sprachkurs machen.
S wie Sightseeing
In Buenos Aires gibt es einiges zu sehen. Natürlich fahren auch hier Sightseeing-Busse durch die Gegend, aber irgendwie ist das meiner Meinung nach nicht der richtige Weg, um die Stadt kennenzulernen. Eine Alternative stellen unter anderem die kostenlosen Stadtführungen dar. Bei der BA Free Tour kannst du zum Beispiel das historische Zentrum oder das aristokratische Buenos Aires kennenlernen. Du zahlst am Ende nur das, was dir die Tour wirklich wert war.
Außerdem gibt es auch bezahlte Touren. Ich kann die Street Art Tour sehr empfehlen. Hier lernst du Stadtteile kennen, in die du als gewöhnlicher Tourist vermutlich niemals kommen würdest. Du lernst einiges über die Hintergründe der Street Art in Buenos Aires und die Künstler und Gründe für die jeweiligen Murals. Die 20 USD für die Tour sind auf jeden Fall gut investiert.
S wie Siesta
Was gäbe ich dafür, wenn wir in Deutschland die Siesta einführen würden! Einfach mal nachmittags ein bisschen schlafen – ein Traum! Siesta wird in Buenos Aires sehr ernst genommen. Du solltest also vor allem deinen Magen an argentinische Zeiten anpassen. Denn die Restaurants haben für’s Mittagessen bis 16:00 Uhr geöffnet, und machen dann erst mal bis 20:00 oder 21:00 Uhr Siesta. Entsprechend spät essen die Argentinier zu Abend. Daran mussten wir unsere Mägen erst mal gewöhnen – dass es um 18:00 Uhr kein Abendessen gab, fanden die am Anfang nicht so lustig.
T wie Trinkwasser
In Buenos Aires kannst du das Leitungswasser bedenkenlos trinken, wenn du nicht gerade einen besonders anfälligen Magen-Darm-Bereich hast. Wir haben vier Wochen lang fast nur Leitungswasser getrunken und hatten damit keinerlei Probleme. An manchen Stellen schmeckt das sehr nach Chlor, aber daran gewöhnst du dich mit der Zeit.
V wie Villa Crespo
Villa Crespo ist der Stadtteil, in dem wir gewohnt haben. Er ist, anders als zum Beispiel das berühmte Palermo, überhaupt nicht touristisch – und trotzdem sehr schön. Es gibt einen Haufen Bars, Restaurants und Cafés und du kannst beim Gemüsemann um die Ecke das echte Leben kennenlernen, in dem die Porteños kein Wort Englisch sprechen. Mit der Subte bist du von Villa Crespo aus in 15 Minuten im Zentrum.
V wie Verkehr
Der Verkehr in Buenos Aires ist gewöhnungsbedürftig. Neben der Tatsache, dass Ampeln keine allzu wichtige Rolle spielen, ist in der Stadt eigentlich immer Stau. Wir haben vom Flughafen bis nach Villa Crespo an einem gewöhnlichen Mittwochabend 2,5 Stunden gebraucht – für 30 Kilometer. Gehupt wird natürlich an jeder Ecke – meistens einfach nur, weil der Fahrer es kann. Falls möglich, solltest du also die Bahn oder den Bus vorziehen. Busse sind gnadenlos, die kommen durch jeden Verkehr durch. Sind eben die größten Verkehrsmittel.
W wie Wohnen
Wenn du für längere Zeit in Buenos Aires bleiben willst, würde ich dir eine Wohnung empfehlen. Am besten in einem Viertel, das nicht so touristisch angelegt ist. Wie schon geschrieben, haben wir in Villa Crespo gewohnt und hier hat es uns super gefallen. Über airbnb haben wir eine tolle Wohnung gefunden. Die war zwar nicht ganz billig, aber ihr Geld auf jeden Fall wert. Was gibt es schöneres, als den Sonnenuntergang von der Dachterrasse aus zu bestaunen?
Warst du schon mal in Buenos Aires und fällt dir noch etwas ein, das in der Liste von L bis Z auf keinen Fall fehlen darf?
Tolle Fotos, schöne Orte. Vielen dank für die tollen Informationen.
t wie tango fehlt